Wiemerstedt mit seiner Lage am Rande der Lundener Niederung – dem ehemligen Einzugsgebiet der Eider, heute der Broklandsau –
ist ein Ort zwischen Marsch und Geest einerseits. Aber auch zwischen größeren Siedlungen wie Hennstedt oder Weddingstedt.
Also am Rande. Jedoch mit Vorzügen, die damals wie heute Alt-Bewohner und Zugereiste überzeugen.
Jacob und Wilhelm Grimm schrieben im Jahr 1860:
"Dorf hieß ursprünglich [...] wol so viel als zusammenkunft geringer leute auf freiem feld,
dann aber eine niederlassung derselben an einem solchen ort, um ackerbau zu treiben". Als weiteres Strukturmerkmal galt ein Mangel an
Befestigungsanlagen, der im "Gegensatz zu den Burgen und Städten" stand. Na ja, das war wohl mal so. An unserem Dorf zeigt sich allerdings,
dass die Zeit nicht stehen geblieben ist. Die Zahl der etwa 150 „Niedergelassenen“
hat sich kaum verändert. Die Zahl der Hofstellen ist jedoch dramatisch zurückgegangen.Dafür gibt es erfreulichen Austausch: Handwerks- und
Handelsbetriebe haben sich angesiedelt und ihre Zahl wird wohl noch steigen. Es gibt viele Einwohner, die morgens und abends pendeln.
Die Zahl der Autos im Dorf ist fast so groß wie die Zahl der Einwohner, um alle an ihre außerhalb gelegenen Arbeitsplätze und
wieder nach Hause zu bringen! Zu Hause: Das war mal das ganze Dorf. Es gab z.B. einen gemeinsamen Anlaufpunkt am Abend, das war der Dorfkrug.
Geschichte. Aber was ist stattdessen? Wer fühlt sich zum "Kümmerer" des Dorfes berufen?
Diese Website soll das Dorf beschreiben und vielleicht ein wenig Werbung dafür machen. Das dürfte aber nur Wirkung zeigen, wenn der
Charme des Ortes aktiv erhalten wird. Denn nur wer sich anpasst, bleibt sich treu.
Holger Dräger